4 Grate am Glödis
Am 6. Oktober komme ich seit langer Zeit wieder in die Schobergruppe. Ich bin von der Lienzer Hütte zum Glödistörl aufgestiegen um dort den Nordostgrat bis auf den Gipfel zu folgen. Als ich am Gipfel angelangte bin ich über den Südwestgrat zum Kalser Törl abgestiegen. Von dort habe ich nordseitig zum Westgrat gewechselt. Der Westgrat ist der schönste und anspruchsvollste Anstieg auf den Gipfel. Da vor Jahren am Grat ein Felssturz die Kletterei veränderte hat er keine Begehungen mehr. Trotzdem hat er nichts von seiner Schönheit und Ausgesetztheit verloren. Zwischen dem Westgrat und dem Nordwestgrat schlummert noch einer der seltenen Gletscher im Schober Gebirge. Ich klettere die schweren Passagen zügig hoch, wobei ich aber sehr bedacht die Tritte und Griffe wähle da die Felsqualität nicht immer einladend ist.
Nachdem ich die schwerste Kletterei hinter mir gelassen hab konnte ich das Gipfelkreuz ohne Probleme das Zweite mal erreichen. Danach steige ich über den Südostgrat zur Lienzer Hütte ab. Nach 6 Stunden konnte ich eine der schönsten Touren in diesem Gebiet bei der Lienzer Hütte beenden wo ich wie immer hervorragend bewirtet wurde.
Die Grate haben eine länge von 3500 m und weisen Kletterpassagen bis zum 5. Schwierigkeitsgrat auf.